Metamorphe Gesteine in der Sierra Nevada, Mt. Laurel, Mammoth, CA

Geologischer Reiseführer Kalifornien

Kalifornien I - Süden und Osten

Blick ins Buch - Kapitel 5 Transverse Ranges:

Blick ins Buch - Reiseteil Death Valley:

Buchbesprechungen zu Kalifornien I - Süden und Osten:

Fossilien 6/2013:

 

"In der traditionsreichen Reihe „Sammlung geologischer Führer“ des Borntraeger-Verlags, die vorwiegend europäische Regionen abdeckt, wurde nun erstmals der Sprung über den „großen Teich“ gemacht. Kalifornien ist für Geowissenschaftler verschiedenster Couleur ein Eldorado. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts pilgerten tausende von Glücksrittern hierher, um mit Gold ein Vermögen zu erlangen. Reich wurden dabei wenige. Hier wird nun in einem ersten Teil der Süden und Osten dieses amerikanischen Bundesstaats geologisch vorgestellt. Kalifornien befindet sich an der Naht zwischen der nordamerikanischen Kontinentalplatte und der Pazifischen Platte. Die wegen seiner verheerenden Erdbeben (San Francisco1906) gefürchtete San Andreas-Verwerfung mit einem seitlichen Versatz von etwa 500 Kilometern ist Sinnbild dieser Nahtstelle. Auch paläontologische Fundstellen wie die Asphaltsümpfe des Rancho La Brea im heutigen Stadtgebiet von Los Angeles mit den darin zu Tode gekommenen Säbelzahntigern gehören zu den klassischen Lokalitäten. Nach einer kurzen, aber sehr anschaulichen Einführung in die geologische Geschichte Kaliforniens werden die verschiedenen Teilregionen ausführlicher behandelt: die Basin and Ranges Provinz, die Region des Death Valley, die Traverse Ranges, die Mojave-Wüste und schließlich die Peninsular Region. Fast überall gibt es Spuren von Vulkanismus, teilweise von gigantischen Dimensionen, und der geologische Bau ist aufgrund der heutigen Lage an einem aktiven Kontinentalrand außerordentlich komplex und vielfältig. Insgesamt 95 ausgesuchte Exkursionsziele werden vorgestellt. GPS-Daten und Detailkärtchen erleichtern deren Auffinden. Die Beschreibungen der geologischen Phänomene werden durch die Schilderungen klimatischer und vegetationskundlicher Besonderheiten und historischer Begebenheiten aufgelockert. Auch Hinweise auf Fossilvorkommen und Mineralienfundstellen sowie deren Präsentation in Museen wurden nicht vergessen. Dem Leser wird rasch klar, wie Geologie, Landschaft und Klima hier engstens miteinander verknüpft sind und die dortige Bevölkerung noch heute vor vielerlei Herausforderungen stellen. Die anschaulichen Grafiken und hochwertigen Fotos sind erfreulicherweise nicht nur fast ausnahmslos farbig, sondern auch an der passenden Stelle innerhalb des Textes verortet. Bei einigen wenigen Abbildungen ist die Beschriftung allerdings zu klein geraten. Der Text ist angesichts der Komplexität der Materie bemerkenswert gut verständlich geschrieben, wozu sicherlich auch die geschickte Gliederung beiträgt. Das Buch schließt mit einem kurzen Ausblick auf einen bereits angekündigten 2. Teil, in dem der Norden und Westen Kaliforniens behandelt werden sollen, einem Glossar, in dem die wichtigsten Fachbegriffe erläutert werden und einem nach den einzelnen Regionen unterteilten Literaturverzeichnis. Die kompetente Präsentation von Fachwissen und die sehr gute Ausstattung machen diesen geologischen Führer für erdgeschichtlich Interessierte bei der Planung und Durchführung einer Kalifornienreise zu einer unentbehrlichen Informationsquelle."

 

Günter Schweigert


 Schulgeographie Nr. 68, November 2013: 


"Ein Titel, der bereits beim ersten Durchblättern Lust auf viel Kalifornien macht, der offensichtlich nicht (nur) vom Geologen für Geologen geschrieben wurde, sondern für ein breiteres Publikum, das allerdings bereit sein muss, in das Thema einzusteigen und sich mit ihm auseinander zu setzen. Sehr viele (213!) erläuternde, meist farbige Karten, Profile, Blockbilder, Stratigraphien und Photographien, sowie ein auf den interessierten Laien zugeschnittenes reichhaltiges Glossar erleichtern dies. Für die entsprechend interessierten Geographielehrerinnen und –lehrer aber auch eine Herausforderung, sich mit dem aktuellen Wissensstand der geologischen und tektonischen Entwicklung weiter Teile unserer Erde auseinander zu setzen, auch um unser oft sehr europazentriertes (und unterrichtetes) Weltbild im Unterricht zu relativieren.

Hierfür sind die ersten 45 Seiten der „Geologischen Übersicht“ eine wunderbare Erkenntnisquelle. Dass es auch schon eine Geschichte vor Pangäa gab, es einen Superkontinent Rodinia gab, der – vor 1,8 Mrd. Jahren allmählich entstand, vor 900 Mio. Jahren wieder auseinanderbrach, dessen östlicher Teil (Laurentia) im Karbon mit dem südlichen Gondwanaland kollidierte, so dass der Superkontinent Pangäa entstand, wird kurz aber eindrucksvoll geschildert. Und erst jetzt, ab der mittleren Trias, setzt das ein, was in unseren Schulbüchern als die Geburt der uns heute bekanten Erdteile gelehrt wird. Dass hierbei am damaligen Westrand des nordamerikanischen Teils (durch die Öffnung des Atlantiks und der damit stattfindenden Westbewegung Nordamerikas) seit der Jurazeit eine ozeanische Platte von der Größe des heutigen Pazifiks (Farallon-Platte) samt ihrem ozeanischen Rücken fast restlos subduziert wurde (die westlich des Rückens liegende ozeanische Platte ist die heutige Pazifische Platte) bestimmt bis heute – zusammen mit der Anlagerung von Terranen - weite Bereiche der tektonischen Situation der heutigen amerikanischen Westküste.

Die in diesem Zusammenhang so bedeutende S. Andreas-Verwerfung wird ebenfalls in dieser „Geologichen Übersicht“ auf rund 20 Seiten besprochen.

Den größeren, rund 200 Seiten umfassenden Teil des Führers nimmt die Darstellung der einzelnen geologischen Sehenswürdigkeiten ein, gegliedert in diejenigen der Basin Range (Ostrand des südlichen Kaliforniens), des Death Valley, der Transverse Range (die ost-west verlaufenden Gebirge nördlich von Santa Barabara und L.A.). der Mojave und der Peninsular Ranges (südlich von L.A.). Allem voran gestellt ist eine Karte mit der ungefähren Lage sowie eine Tabelle mit den Koordinaten und Seitenzahlverweisen der 95 dargestellten geologischen Sehenswürdigkeiten, so dass sie wohl wirklich nicht zu verfehlen sind. Jede Gruppe von Sehenswürdigkeiten der einzelnen Gebiete wird noch mit einem kleinen Kapitel zur jeweiligen geologischen Geschichte sowie der Besonderheiten dieser Gebiete eingeleitet. Die Wege zu den Aufschlüssen, zu besonderen Landschaftserscheinungen, zu Parks oder auch Museen werden genau beschrieben – inclusive Eintrittsgeldern, Parkplatz oder besonderer notwendiger Ausrüstung (z.B.: Gummistiefel). Da kann dann eigentlich nichts mehr schief gehen!

Ein ausnahmslos aus 155 englischsprachigen Titeln bestehendes Literaturverzeichnis, gegliedert nach den jeweiligen Kapiteln des Buches, ein Glossar sowie ein Sach- und Ortsregister runden das Werk ab. - Ein kleines, 1-seitiges Amuse-Gueule den in Bälde erscheinenden Band II (Norden und Westen) betreffend rundet schließlich dieses äußerst gelungene Werk ab.

Jeder, der sich theoretisch oder praktisch auf Reisen mit diesem Raum beschäftigt, kommt an diesem Titel nicht vorbei, der außerdem schon allein wegen seines Formates in jede Jackentasche passt und für seinen Preis eine ungeheuere Fülle an Informationen textlicher und bildnerischer Art liefert!"


H. Gaigl


Kalifornien II - Norden und Westen

Blick ins Buch - Reiseteil: Lassen Peak

Blick ins Buch - Sierra Nevada: